Defibrillation 1

  • Durchführung

  • Energiewahl

  • AED



  • Defibrillation

    Die Defibrillation gilt als erste Maßnahme bei einem gesicherten Kammerflimmern bzw. einer pulslosen Kammertachykardie.
    Bei der Defibrillation werden die ungeordneten Aktionen der Herzmuskelzellen unterbrochen und durch einen Stromstoß depolarisiert. Der Rhythmus kann dann vom Schrittmacherzentrum, im Idealfall dem Sinusknoten, übernommen werden. In dieser Phase findet jedoch noch kein ausreichender Blutauswurf statt. Aus diesem Grunde wird nach der Defibrillation die Thoraxkompression sofort für 2 Minuten fortgeführt und dann erst der Rhythmus erneut analysiert.

    Wichtig:

    Prinzipiell gilt:
    Je früher defibrilliert wird, desto besser ist die Erfolgschance.



    Die Paddles des Defibrillators sind mit Apex und Sternum gekennzeichnet. Dies hat jedoch keine Bedeutung, da das Vertauschen keinen Einfluss auf den Erfolg der Defibrillation hat.


    Defibrillation mit Paddles:

  • Rechts neben dem Sternum im 3. Zwischenrippenraum in der mittleren Klavikularlinie

  • Über der Herzspitze im 5. Zwischenrippenraum der mittleren Axillarlinie


  • Bei Patienten mit implantierten Aggregaten (z. B. Herzschrittmacher) muss ein Abstand von mindestens 10 cm eingehalten werden, um eine Beschädigung zu vermeiden.
    Das Bild zeigt eine mögliche Platzierung der Paddles bei rechtsseitig implantiertem Schrittmacheraggregat.
    Beide Paddles werden seitlich unter den Achseln platziert.

    Defibrillation mit Klebeelektroden:

    Die Klebeelektroden werden an gleicher Stelle wie die Paddles aufgeklebt oder alternativ vorne im 3. Zwischenrippenraum in der Mitte der Klavikularlinie und hinten am Rücken neben der Wirbelsäule in Höhe des Herzens



    Seit 2005 wurde die Serie von drei in Folge abgegebenen Schocks durch 1 x Defibrillation ersetzt. Nur in speziellen Situationen (Katheterlabor und Herzchirurgie) gibt es dazu abweichende Empfehlungen. Das genaue Vorgehen wird im Algorithmus Kammerflimmern beschrieben.
    Um bei der Defibrillation möglichst viele Herzmuskelzellen zu depolarisieren, muss der transthorakale Widerstand herabgesetzt werden. Dies wird durch die folgenden Maßnahmen erreicht:
  • Verwendung von Elektrodengel
  • Kräftiges Anpressen der Elektroden auf die Haut
  • Verwendung möglichst großflächiger Elektroden
  • Rasur bei ausgeprägter Brustbehaarung
  • Je höher die Energie, desto niedriger ist der Widerstand, aber auch desto größer die Gefahr thermischer Schäden am Myokard.
  • Defibrillation in der Exspirationsphase

    Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst