Intubation 3

  • Durchführung der Intubation



  • Kontrolle der Tubuslage

    Die Kontrolle der Tubuslage erfolgt durch sofortige Auskultation mit dem Stethoskop. Dabei werden Atemhübe mit dem Beatmungsbeutel verabreicht. Jede Thoraxseite wird an zwei Punkten abgehört. Bei Zweifel erneute Sichtung mit dem Laryngoskop!

    Reihenfolge der Auskultation:
  • Epigastrium (bei„Blubbern“ => Entfernen des Endotrachealtubus)
  • Linke Lungenseite, sowohl am Thorax unterhalb des Schlüsselbeins, als auch seitlich an der Axillarlinie - wenn kein Atemgeräusch hörbar, muss der Tubus nach Entblocken etwas zurückgezogen werden.
  • Rechte Lungenseite, sowohl am Thorax unterhalb des Schlüsselbeins, als auch seitlich an der Axillarlinie.

    Auskultation über dem Epigastrium Auskultation seitlich an der Axillarlinie

  • Eine weitere Möglichkeit zur Kontrolle der Tubuslage ist die Kapnometrie, welche durch eine Ausatmung von Kohlendioxid eine korrekte Tubuslage mit hoher Sicherheit beweist. Wird kein Kohlendioxid ausgeatmet, liegt der Tubus mit hoher Wahrscheinlichkeit im Ösophagus.
  • Nach dem Abhörvorgang wird der Tubus mit Pflaster oder einer Mullbinde fixiert. Die Mullbinde wird um den Kopf geführt und dann verknotet. Um eine sichere Fixierung zu gewährleisten, muss die Binde auf der einen Seite über dem Ohr, auf der anderen unter dem Ohr fixiert werden.

    Anlegen der Bindenschlaufe Fixierung mit einer Bindenschlaufe

  • Bei der Fixierung des Tubus muss auf die Markierung geachtet werden. Der Tubus sollte nicht tiefer als 23 – 25 cm (Zahnreihe) liegen. Ein zu tief liegender Tubus rutscht aus anatomischen Gründen fast immer in den rechten Hauptbronchus.

    Tubusmarkierung in cm

    WICHTIG

    Die Herz-Druck-Massage darf durch einen Intubationsversuch nicht länger als 10 sec. unterbrochen werden. Bei Problemen sollte zwischenbeatmet werden, um eine kritische Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr zu vermeiden. Nach der Intubation wird die Thoraxkompression ohne Unterbrechung mit einer Kompressionsfrequenz von 100-120/min. durchgeführt. Die Beatmungsfrequenz liegt hier bei 10 / min.
    Die Intubation führt gerade bei weniger geübten Helfern zu erheblichen Unterbrechungen der Thoraxkompression (= Hands-Off-Perioden). Kann der Patient problemlos mit der Maske beatmet werden, sollten ungeübte Helfer auf die Intubation verzichten oder supraglottische Atemwegshilfen wie Larynxmaske oder Larynxtubus benutzen.


    Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst