Physiologische Zusammenhänge


  • Atemstillstand

  • Herzstillstand

  • Funktioneller Herzstillstand



  • Physiologische Zusammenhänge

    Um leben zu können, ist der Körper auf ein enges Zusammenspiel seiner Organe angewiesen. Um den Herz-Kreislaufstillstand und seine verschiedenen Ursachen verstehen zu können, wird an dieser Stelle kurz auf die wichtigsten Zusammenhänge eingegangen.

    Oberstes Ziel ist die Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff, von dem alle Organe in unterschiedlicher Art abhängig sind und ohne den ein Überleben nicht möglich ist.

    Der Sauerstoff wird von den Lungen aufgenommen und wandert durch die Kapillaren um die Alveolen ins Blut. Das Herz kontrahiert regelmäßig und pumpt das sauerstoffreiche Blut durch die Lunge in den großen Kreislauf. Dieser Rhythmus wird vom Herz selbst bestimmt, kann aber auch durch verschiedene Systeme beeinflusst werden. Enggestellte Gefäße mit feinen Regulationsmechanismen sorgen für eine sinnvolle und ausreichende Versorgung aller Organe. Das Herz selbst erhält den benötigten Sauerstoff durch die Koronararterien, die kurz hinter der Aortenklappe abzweigen. Einen großen Anteil am Gesamtblut erhält das Gehirn, das von allen Organen am meisten vom Sauerstoff abhängig ist. Das Gehirn kann somit seine Aufgaben erfüllen und sorgt wiederum über das Kreislaufzentrum für einen stabilen Kreislauf und über das Atemzentrum für eine ausreichende Atmung und somit Oxygenierung des Blutes.



    Gravierende Störungen in der Funktion von Herz, Lunge, Kreislauf und Gehirn können somit zum Herz-Kreislaufstillstand führen.

    Es kann zwischen folgenden Problemstellungen unterschieden werden:

    Atemstillstand:
    Es kommt zu einem kritisch vermindertem Sauerstoffangebot und einer Erhöhung der Kohlendioxidkonzentration.

    Herzstillstand:
    Das Herz steht still, es findet keine elektrische Erregung mehr statt. ( Asystolie )

    Funktioneller Herzstillstand:
    Das Herz steht funktionell still, die elektrische Erregung führt zu unzureichender oder keiner Auswurfleistung. ( Pulslose ventrikuläre Tachykardie, Kammerflattern, Kammerflimmern, pulslose elektrische Aktivität, AV- Block 3. Grades )

    In diesen Situationen kommt es zu hochgradigem Sauerstoffmangel, auf den die einzelnen Organe unterschiedlich reagieren. Das Gehirn wird am schnellsten geschädigt, schon nach 3-5 Minuten sind irreversible Schäden zu erwarten ( Ausnahme Unterkühlung)

    Liegt ein Kreislauf- und Atemstillstand vor, spricht man vom klinischen Tod, der reversibel ist! Nach 5 - 10 Minuten kommt es zum irreversiblen Untergang von Zellen. Diese Situation wird als biologischer Tod bezeichnet.
    Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst