Durchführung der Kardiopulmonalen Reanimation


Thoraxkompression

  • Aufsuchen des Druckpunktes

  • Durchführung der Thoraxkompression

  • Komplikationen der Thoraxkompression





  • Durchführung der kardiopulmonalen Reanimation

    Thoraxkompression


    Das Ziel der Thoraxkompression ist der Aufbau eines Notkreislaufes. Der Perfusionsdruck der Organe steht im direkten Zusammenhang zur Effizienz.

    Auch bei optimaler Technik wird nur ein Herzzeitvolumen (HZV) von 30 % der Norm erreicht, wobei das HZV während der Reanimation durch eine allmähliche Abnahme der Dehnbarkeit des Herzens weiter abnimmt. Die myokardiale Perfusion liegt unter 5 % der Norm, die zerebrale Durchblutung sinkt ebenfalls unter 30 % des Ausgangswertes.

    Aufsuchen des Druckpunktes:

    Das Aufsuchen des Druckpunktes wurde in den neuen Reanimationsleitlinien vereinfacht.
    Der Druckpunkt liegt in der Mitte des Brustkorbes, der unten durch die Rippenbögen und oben durch die Schlüsselbeine begrenzt wird.

    Die Hände werden mittig auf der unteren Sternumhälfte platziert.
    Der Handballen wird auf die Mitte des Brustkorbes aufgelegt Die zweite Hand wird darübergelegt, die Finger ineinander verschränkt


    Durchführung der Thoraxkompression:

  • Der Patient muss flach mit freiem Oberkörper auf einer harten Unterlage liegen. Patienten, die auf einer weichen Matratze liegen oder im Sessel sitzen, müssen mit dem Rettungsgriff auf den Boden gelegt werden.
  • Der Helfer kniet seitlich am Patienten.
  • Nach dem Aufsuchen des Druckpunktes werden beide Hände aufeinander gelegt.
  • Die Arme werden senkrecht gehalten. Bei durchgestreckten Ellenbogen wird nun der Thorax komprimiert. Der Druck wird über den Handballen ausgeübt.
  • Der Thorax darf nicht ruckartig komprimiert sondern muss weich massiert werden.
  • Die Druckfrequenz beträgt 100-120/min., d. h. etwas weniger als 2 Kompressionen / sek. Gerade für weniger geübte Helfer kann es hilfreich sein, laut mitzuzählen (1 und 2 und 3 etc.).
  • Die Drucktiefe beim Erwachsenen beträgt mindestens 5 cm.
  • Um die Füllung des Herzens zu ermöglichen, muss auf die Entlastung des Thorax zwischen den Kompressionen geachtet werden. Das Kompressions-Entlastungsverhältnis sollte etwa 1 : 1 betragen.
  • Um ein Verrutschen zu verhindern bleiben die Hände auch beim Entlasten auf dem Druckpunkt in Hautkontakt.
  • Solange der Patient nicht intubiert ist, darf während der Beatmung keine Thoraxkompression durchgeführt werden. Dies gilt umgekehrt auch für die Beatmung während der Thoraxkompression.
  • Treten bei der Thoraxkompression Rippenfrakturen auf, muss der Druckpunkt unbedingt überprüft werden. Die Herzdruckmassage muss jedoch unbedingt weiter durchgeführt werden!

    Komplikationen der Thoraxkompression:

  • Rippen- bzw. Sternumfraktur
  • Pneumo- bzw. Hämatothorax
  • Verletzungen von Herz, Lunge und Bauchorganen
  • Wirbelsäulenverletzung
  • Aspiration

    Praktischer Hinweis:

    Um Ermüdung vorzubeugen, sollte der Helfer alle zwei Minuten ausgetauscht werden.

    Der Druckpunkt kann mit einem Farbstift markiert werden.

    ACHTUNG:

    Das Verhältnis zwischen Thoraxkompression und Beatmung beträgt unabhängig von der Anzahl der Helfer

    30 Thoraxkompressionen : 2 Beatmungen

    Ungeübte Helfer sollen sich darauf konzentrieren, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eine durchgängige, effiziente Thoraxkompression durchzuführen. Dabei wird auf die Unterbrechung durch die Beatmung verzichtet.
    Dieses Vorgehen kann auch angewendet werden, wenn Ekel oder andere Gründe eine Beatmung nicht ermöglichen.



    Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst