Medikamentöse Therapie

Zugangswege

  • intraossär

  • endobronchial



  • Intraossäre Applikation

    Bei einem erheblichen Anteil der Patienten in kritischer Situation ist eine Anlage einer venösen Kanüle nicht oder nur mit erheblichem Zeitaufwand möglich. Die intraossäre Applikation bietet auch bei Erwachsenen einen alternativen Zugangsweg, der i.d.R. innerhalb weniger als einer Minute gelegt werden kann. Dazu ist eine spezielle intraossäre Nadel notwendig. Medikamente können in üblicher Verdünnung direkt ins Knochenmark appliziert werden, der Wirkungseintritt ist wie bei der venösen Applikation.

    intraossäre Nadel Applikationsort am Tibiakopf


    Inzwischen gibt es neben der intraossären Nadel weitere Systeme für die intraossäre Applikation von Medikamenten und Infusionen:
    die Bone Injection Gun, ein Gerät, das eine Kanüle in den Knochen schießt, und den Knochenbohrer. Der Knochenbohrer platziert spezielle Kanülen, die in 3 Größen verfügbar sind und für die Injektion verwendet werden können.

    Endobronchiale Applikation

    Wegen der Unsicherheit über die Resorption endotracheal applizierter Medikamente während der Reanimation und wegen der fehlenden Kenntnis über die notwendige Dosierung wird die endotracheale Applikation nicht mehr empfohlen und kommt nur noch dann in Frage, wenn kein anderer Zugangsweg verfügbar ist.

    Zu Beachten: nicht alle Medikamente können endobronchial angewendet werden ( cave: kein Amioraron, kein NaHCO3).
    Verdünnung mit Aqua dest anstatt NaCl 0,9% soll die Resorption der Medikamente verbessern.


    Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst