Heimlich- Handgriff
leichte Atemwegs- verlegung
schwere Atemwegs- verlegung
|
Heimlich- Handgriff
Auch beim Erstickungsnotfall ist neben einer zügigen Einschätzung des Patienten rasches
und sicheres Handeln von entscheidender Bedeutung, um diese vitale Bedrohung möglichst
rasch zu behandeln. Die folgende Beschreibung wird zwischen der leichten und schweren Atemwegsverlegung unterschieden.
Leichte Atemwegsverlegung
|
Der Patient kann noch Fragen bezüglich seiner Atemwegsverlegung beantworten, außerdem ist er noch in der Lage, zu husten und zu atmen.
|
Vorgehensweise:
|
zum Husten ermuntern, primär keine weitere Intervention
|
Schwere Atemwegsverlegung
|
Der Patient ist unfähig zu sprechen, kann nicht atmen, eventuell atmet er keuchend, versucht still zu husten und ist eventuell bewusstlos.
|
Vorgehensweise:
Patient ist bei Bewusstsein
|
aufrechte, vornübergebeugte Position des Patienten herbeiführen
maximal 5 Schläge mit der Handwurzel zwischen die Schulterblätter mit dem Ziel der Beseitigung der Obstruktion mit
einem Schlag.
Nach jedem Schlag wird überprüft, ob die Atemwege wieder frei sind
Entfernen von Fremdkörpern bzw. Erbrochenem aus der Mundhöhle
|
Wenn die Schläge auf den Rücken nicht zum Erfolg führen:
|
5 Oberbauchkompressionen (Heimlich-Handgriff) in vornüber gebeugter Position
Bei ausbleibendem Erfolg erneut 5 Schläge auf den Rücken und 5 Oberbauchkompressionen im Wechsel
|
Patient ist bewusstlos
|
Der Patient wird auf den Boden gelegt, Notruf absetzen
Beginn der Thoraxkompression mit Beatmung ( CPR ), auch bei vorhandenem Carotispuls
Begründung: ungefähr 50 % der Atemwegsverlegungen werden nicht durch eine einzelne Technik behoben, die Wahrscheinlichkeit des Erfolges wird erhöht,
wenn mehrere Techniken kombiniert werden. Bei der Kombination von Rückenschlägen, abdominellen Kompressionen und Thoraxkompressionen
steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit, deshalb sollten Helfer beim Bewusstlosen mit schwerer Atemwegsverlegung die Thoraxkompression durchführen.
|
Der Heimlich-Handgriff kann beim sitzenden bzw. stehenden, aber auch beim liegenden Patienten
durchgeführt werden. Auf diese Weise ist es möglich durch die intrathorakale Druckerhöhung
einen Fremdkörper zu lösen!
|
Im Liegen:
Der Helfer kniet über dem Patienten.
Die Hände werden übereinander gelegt.
Die Lokalisation der Hände ist die gleiche wie im Stehen.
Jetzt werden ebenfalls ruckartige Druckstöße in Richtung Zwerchfell durchgeführt.
|
|
Im Sitzen oder Stehen:
Beide Hände werden zwischen Nabel und Processus xiphoideus aufgelegt und umklammern den Patienten von hinten.
Mit verschränkten Händen werden dann ruckartige Druckstöße in Richtung Zwerchfell durchgeführt.
|
ACHTUNG:
Durch die starken Druckstöße kann es zu einer Ruptur von Magen, Leber, Pankreas
oder der Aorta kommen. Die Gefahr der Regurgitation mit Aspiration ist als erhöht anzusehen.
|
|