Diagnostik
des Herz- Kreislaufstillstandes

Atmung




Überprüfung der Atmung

Da bei Bewusstlosen der Zungengrund erschlafft und die Atemwege verlegt, ist eine Überprüfung der Atmung erst nach Überstrecken des Kopfes möglich. Die dazu nötigen Handgriffe finden Sie am Ende dieser Seite.
Falls sich ein sichtbarer Fremdkörper (Essensreste, Erbrochenes, lockeres Gebiss) im Mund befindet, sollte er mit den Fingern, einer Magillzange oder einem Absauggerät entfernt werden.
Im Anschluss erfolgt die Überprüfung der Atmung durch Sehen, Hören und Fühlen und sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern.
Sehen: Der Helfer muss beobachten, ob sich der Brustkorb hebt und senkt.
Hören: Der Helfer legt sein Ohr über Mund und Nase des Bewusstlosen und versucht, Atemgeräusche zu hören.
Fühlen: Der Helfer fühlt ausströmende Luft über Mund und Nase des Bewusstlosen und spürt Bewegungen des Zwerchfells mit der unter dem Rippenbogen platzierten Hand.
Eine bestehende Schnappatmung wird wie ein Atemstillstand gewertet.

Die Überprüfung der Atmung erfolgt nach Überstreckung des Kopfes durch Sehen, Hören, Fühlen.



An dieser Stelle werden die wichtigen Maßnahmen zum Freimachen bzw. Freihalten der Atemwege erklärt. Bei fehlendem Bewusstsein, aber vorhandener normaler Atmung und Puls, muss der Patient zum Aspirationsschutz in die stabile Seitenlage gebracht werden.

Die Überstreckung des Kopfes wird mit dem Kinn-Stirn-Griff erreicht. Hierbei darf wegen der Gefahr einer Halswirbelverletzung keinesfalls eine aktive Halsüberstreckung durchgeführt werden! Bei Verdacht auf eine bereits bestehende Verletzung ist mit äußerster Vorsicht vorzugehen.

Eine wichtige Technik zum Öffnen der Atemwege ist der sogenannte Esmarch-Handgriff. Oft kann hiermit eine Atemwegsobstruktion behoben werden.

Um die Verlegung der Atemwege zu verhindern, bietet sich die Anwendung eines Guedel-Tubus an. Ein Aspirationsschutz kann hiermit jedoch nicht erreicht werden!

Auch beim Erstickungsnotfall ist neben einer zügigen Einschätzung des Patienten rasches und sicheres Handeln von entscheidender Bedeutung, um diese vitale Bedrohung möglichst rasch zu behandeln. Die folgende Beschreibung zeigt die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei verschiedenen Ausprägungen der Atemeinschränkung und den Heimlich- Handgriff.

Praktischer Hinweis:

Gebissteile sollten nur entfernt werden, wenn sie lose oder gebrochen sind. Gut sitzende Prothesen werden im Mund belassen, weil diese die Kontur des Mundes stabilisieren und die Maskenbeatmung erleichtern.
Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst