Intubation 1

  • Tubusgröße

  • Material

  • Vorbereitung des Endotrachealtubus



  • Intubation

    Die Intubation wurde nach früher gültigen Leitlinien im Verlaufe einer Reanimation relativ früh durchgeführt und war einer der sogenannten Golden Standards.
    Die Vorteile der Intubation bestehen in der Sicherung der Atemwege vor Aspiration von Magensaft, der verbesserten Möglichkeit der Oxygenierung und der durchgängig durchführbaren Thoraxkompression.
    Der Vorgang der Intubation erforderte aber häufig nicht unwesentliche Unterbrechungen der Reanimationsmaßnahmen und führte in der Vergangenheit zu längeren Hands-off- Perioden, vor allem dann, wenn die Intubation nicht auf Anhieb gelang oder gar fehlintubiert wurde, was nicht selten der Fall war.
    In Studien konnte kein Vorteil der Frühintubation nachgewiesen werden. Die Intubation wurde aus diesem Grund im späteren Verlauf der Reanimation angesiedelt, um die Perfusion in der frühen Phase der Reanimation nicht unnötig zu unterbrechen.

    Die Intubation sollte nur von geübten Helfern durchgeführt werden, die Einstellung der Epiglottis soll unter der Thoraxkompression erfolgen, lediglich zum Einführen des Tubus und der Auskultation soll die Thoraxkompression für maximal 10 sec. unterbrochen werden. Lässt sich ein Patient problemlos mit einfachen Hilfsmitteln wie der Maske/Beutel beatmen, sollte ein in der endotrachealen Intubation ungeübtes Team auf die Intubation verzichten.
    Eine Sicherung der Atemwege gelingt häufig zuverlässig mit supraglottischen Atemhilfen (Laryxtubus) bei dessen Einführung i.d.R. keine Unterbrechung der Herz-Druck-Massage notwendig ist.

    Tubusgröße

    Um die Beatmungswiderstände durch den Endotrachealtubus zu reduzieren, sollte ein größtmöglicher Tubus gewählt werden.
    Hierbei gilt folgende Regel:

    Frauen: 7 – 7,5 mm Innendurchmesser (ID)
    Männer: 8 – 8,5 mm Innendurchmesser (ID)


    Material

    Das folgende Material muss für eine Intubation zur Verfügung stehen:
  • Funktionstüchtiges Laryngoskop mit verschiedenen Spatelgrößen (3 und 4)
  • Endotrachealtuben (je eine Größe über und unter der eigentlichen Tubusgröße bereitlegen)
  • Blockerspritze 10 ml (zum Blocken des Tubuscuffs)
  • Gleitmittel (um das Einführen des Führungsstabes zu erleichtern)
  • Magillzange (zum Fassen von Zahnprothesen oder sonstigem Material in der Mundhöhle)
  • Führungsstab (zur Formgebung und Stabilisierung des Tubus)
  • Spray (zur lokalen Anästhesie)
  • Material zur Tubusfixierung (z. B. Pflaster oder Mullbinde)
  • Stethoskop (zum Abhören der Lunge)
  • Guedeltuben (Größen 3 und 4)
  • Handbeatmungsbeutel mit Maske
  • Absauggerät inklusive großlumigen Absaugkathetern


    Vorbereitung des Endotrachealtubus:

  • Verpackung an der Seite des Konnektors öffnen
  • Gleitmittel in den Tubus geben
  • Führungsstab bis kurz vor die Tubusspitze einführen (Ein Überstehen des Führungsstabes kann Verletzungen begünstigen.)

    Einbringen des Gleitmittels Führungsstab am Tubusende

  • Führungsstab an der Seite des Konnektors umbiegen, um ein zu tiefes Einführen des Führungsstabes zu vermeiden.
  • Blockermanschette (Cuff) mit 10 ml Luft auf Dichtigkeit überprüfen, die Luft anschließend wieder abziehen und die Spritze am Tubus belassen, um nach der Intubation eine rasche Blockung des Cuffs zu ermöglichen.

    Geblockter Tubuscuff Umgebogener Führungsstab

    Copyright by Michael Sturm & Ralf Kleindienst